Alte Wurzeln, neue Schlaufe
- Arthur
- 30. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Neue Ideen bei der Streckengestaltung des Swiss Bike Cup vom 10./11. Mai in Schaan – ein Augenschein
Drei Wochen vor dem Swiss Bike Cup vom 10. und 11. Mai in Schaan laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Rennleiter Thomas Hollenstein und sein neuer Co-Leiter Marco Püntener sind auf dem Parcours unterwegs. Sie besprechen, wo sie die Strecke anpassen, erweitern oder sichern werden.

Zusatzschlaufe bei der Finnenbahn geplant
Der Rundkurs hat sich in den letzten rund 15 Jahren mehrfach verändert – etwa als Start- und Festgelände näher an den Waldrand bei der Dux-Kapelle verlegt wurden. «Ich versuche immer, neue Elemente einzubauen», sagt Hollenstein. Auch heuer wird die Strecke angepasst. Unter anderem wird eine Schlaufe auf der Wiese weggelassen, dafür kommt eine Zusatzschlaufe innerhalb der Finnenbahn hinzu.
Dank Natur anspruchsvoll und interessant
Die Strecke in Schaan ist nicht wie viele andere Rennstrecken künstlich gebaut, sondern folgt natürlichen Gegebenheiten. Das macht sie anspruchsvoll – und jedes Jahr etwas anders. Besonders die Wurzeln, kombiniert mit Wiesen und Feldwegen, fordern Kraft. «Zudem kann eine Wurzel während des Rennens plötzlich rutschig werden und die Linienwahl muss sich anpassen», erklärt Püntener, der früher selbst als Nachwuchsfahrer beim Swiss Bike Cup startete und heute Enduro-Rennen fährt. Unterstützt wird die Rennleitung beim Streckenbau von Gemeindeförster Gerhard Konrad und seinem Team. Diese verrichten die schweren Arbeiten und planen zum Beispiel die Steilwandrampe im Wald. Einmal erstellten die Förster diese mit Paletten, zuletzt mit Kies, mit dem sie nach dem Rennen die Kieswege im Wald ausbesserten. Dies hat sich vor zwei Jahren bewährt und wird deshalb erneut so umgesetzt.
A-Linie oder B-Linie – die Fahrer haben die Wahl
Bei der Besichtigung der Zusatzschlaufe zwischen der Finnenbahn diskutieren Hollenstein und Püntener über Linienführungen und darüber, wo sie die A- und wo die B-Linie ziehen möchten. Die A-Linie ist oft kürzer, aber technisch anspruchsvoller. «Gerade für junge Fahrer kann ein Abstieg auf dieser Linie gefährlich werden», sagt Hollenstein. Dennoch könne man niemanden zur einfacheren B-Linie zwingen. Für die Organisatoren ist es wichtig, dass die Stelle, an der die A- und die B-Linie wieder zusammenführen, nicht gefährlich ist.
Kritische Prüfung vor dem Rennwochenende
Bis Freitag vor dem Rennen muss die Strecke fertig sein – inklusive Sicherheitsvorkehrungen. Kommissäre von Swiss Cycling und der UCI prüfen sie auf mögliche Gefahrenstellen. «Meistens sind es nur Kleinigkeiten – mal eine herausstehende Schraube, mal eine nicht geschützte Laterne», sagt Hollenstein. Bisher nur einmal musste während des Rennens eingegriffen werden: Die Abfahrt über eine Rampe machte die Fahrer zu schnell. Eine kurzfristig eingebaute Schikane löste das Problem.
Neuer Zeitplan – Hoffnung auf gutes Wetter
Dieses Jahr werden die Rennen der lizenzierten Fahrer erstmals am Samstag durchgeführt. Deshalb startet das Wochenende für die Streckenchefs eher ruhig, dafür wird der Sonntag durch die vielen Nachwuchsrennen umso hektischer. Haben die beiden Rennleiter einen Wunsch für die Rennen? «Kein Morast wie vor zwei Jahren– lieber ein kurzer Regen in der Nacht davor. Das sorgt für weniger Staub, dafür mehr Grip», sind sich Hollenstein und Püntener einig.
Infos und Zeitplan: www.swissbikecup.li
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