Die Stimmung beim bekannten Klassiker in Les Gets in den Hochsavoyen war mit viel Publikum an der Strecke und im Dorf super. Die Strecke war mit zwei langen Anstiegen pro Runde sehr physisch, die schnellen Abfahrten aber technisch wenig anspruchsvoll, da eine sehr direkte Linie gefahren werden konnte. Der starke Gewitterregen am Vortag hatte die Strecke aufgeweicht. Da die U23 nach dem Elite-Rennen um 15.30 Uhr an den Start ging, war das Terrain jedoch bereits stark, aber nicht komplett abgetrocknet. Deshalb gab es bei der Reifenwahl viele Diskussionen, um zum einen guten Grip zu haben, aber trotzdem keinen zu hohen Rollwiderstand.
Felix Sprenger mit starkem Start
Die 140 Fahrer der U23, darunter die beiden LRV-Fahrer Romano Püntener und Felix Sprenger, hatte sieben Runden zu bewältigen. Romano Püntener ging mit der Nummer 57, Felix Sprenger mit der 138 an den Start. Beide konnten auf den ersten Metern, wenn auch aus völlig verschiedenen Positionen, einige Ränge gutmachen. Dann ereignete sich vor Püntener ein Sturz. Der Liechtensteiner musste kurz vom Bike steigen und verlor dabei rund 30 Plätze, sodass er um Position 70 in den ersten Anstieg ging. In der ersten Runde überholte er zwar gleich Fahrer um Fahrer, durch die Überholmanöver war es jedoch schwierig, den eigenen Rhythmus zu finden.
In derselben Zeit investierte Felix Sprenger viel und arbeitete sich bis auf Position 78 vor. Püntener war nach Runde 2 auf Position 57 anzutreffen, fand den Rhythmus immer besser und lag nach vier Runden auf Zwischenrang 43. Währenddessen musste Sprenger spüren, dass er etwas zu sehr überpowert hatte und verlor Rang um Rang, bis er dann nach drei kompletten Runden aufgrund des schnellen Tempos an der Spitze sowie der 80-Prozent-Regelung aus dem Rennen genommen wurde.
Romano Püntener mit starker zweiten Rennhälfte
Romano Püntener fuhr in der zweiten Rennhälfte sehr stark, wobei er insbesondere auch in den langen Anstiegen, bisher weniger seine Stärke, weiterhin Fahrer um Fahrer überholen konnte. So konnte er sich in den letzten drei Runden Rundenzeiten innerhalb der Top-25 gutschreiben lassen. Schliesslich beendete er das Rennen auf dem sehr guten 33. Rang. Entsprechend zufrieden war er mit seiner Leistung: «Während mir die nassen Bedingungen und das Streckenprofil in Crans Montana sehr entgegenkamen, bin ich umso mehr zufrieden, dass ich hier in Les Gets, einem sehr physischen Rennen, den 32. Rang von Crans Montana bestätigen konnte. In der zweiten Rennhälfte bin ich perfekt in den Rennrhythmus gekommen.»
Viele wertvolle Erfahrungen
Für Felix Sprenger war es für diese Saison das letzte U23-Weltcuprennen. Er lernte dabei, zu Beginn der Rennen viel zu investieren, um sich aus dem Gerangel und den Staus herauszuhalten. Er musste aber auch einsehen, dass diese Starts jeweils sehr viel Energie kosten. Das Niveau der U23 ist sehr hoch, die Leistungen und die Geschwindigkeit nahe denjenigen der Elite. Felix Sprenger lernte viel, was in der kommenden Saison sehr wertvoll sein wird: «So weiss ich nun, worauf ich in den nächsten Monaten hinarbeiten werde.» lrv
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